Jahresbericht 2024 der Jugendfeuerwehr Bienenbüttel
Kürzlich fand im Feuerwehrhaus Bienenbüttel die diesjährige Jahreshauptversammlung der Bienenbütteler Jugendfeuerwehr statt. Für den Jugendfeuerwehrwart Eike Simon war es ein ganz besonderer Termin. War es doch seine letzte Versammlung in diesem Amt. „Nach 11-jähriger erfolgreicher Jugendarbeit war es Zeit, das Amt in neue Hände zu geben, um mit neue Ideen und frischen Wind in die zukünftige Jugendarbeit für die nächsten Jahre zu starten“, so Simon. „Und ich habe schon lange auf diesen Tag hauptsächlich mit einem Lächeln entgegengeblickt, da ich weiß, ich kann mit einem Kapitel in meinem Leben abschließen und Verantwortung an meinen Nachfolger abgeben“. Eike hat 2014 mit 19 Jahren das Amt von Lars Gaebel übernommen, der aufgrund seiner Meisterschule die Position abgeben musste. „Das ich dieses Amt 11 Jahre ausüben würde, hätte ich so nicht gedacht“, so Eike.
Bevor es allerdings zum Tagesordnungspunkt Wahlen ging, stellte Eike seinen ausführlichen Bericht des abgelaufenen Jahres vor. Eike und seine Betreuer hatten für die 23 Jugendlichen wieder ein vielfältiges Programm zusammengestellt. Bei der feuerwehrtechnischen Ausbildung ging es u.a. um die Themen allgemeine Geräte- und Fahrzeugkunde, insbesondere die Gerätschaften auf den neuen Hilfeleistungslöschfahrzeug, kurz HLF-20, Beleuchtung und Einsatzstellenabsicherung, Hilfeleistung nach Verkehrsunfall, das Heben von Lasten, Vegetationsbrandbekämpfung oder auch der Umgang mit der Wärmebildkamera im Brandeinsatz und unter Atemschutz.
Auch der Sport kam im letzten Jahr nicht zu kurz. Beim Brennballturnier der Kreisjugendfeuerwehr konnte der erste Platz in der Altersgruppe 1 erreicht werden. Und das, obwohl kein vorheriges Training, aufgrund der fehlenden Sporthalle, möglich war.
Im April und Mai konzertierte sich das Team auf die kommenden Wettbewerbe auf Gemeinde- und Landkreisebene.
Woche für Woche waren alle Jugendliche beim Wettbewerbstraining eingespannt. Da es das Ziel war, erstmals mit drei Wettkampfgruppen beim Gemeindefeuerwehrtag in Eitzen an den Start zu gehen. Am Ende zahlte sich das intensive Training für alle Gruppen aus. Neben den Gemeindesieger erreichten die zwei anderen Gruppen Platz vier und fünf.
Beim Kreiswettbewerb der Jugend in Ebstorf ging es mit zwei Gruppen an den Start. Als Ziel hatte man sich eine Platzierung unter den Top 10 gewünscht. Als Belohnung wäre die Qualifikation zum Bezirkswettbewerb das i-Tüpfelchen. Leider spielte das Wetter an diesem Tag nicht ganz mit und erhöhte das Verletzungsrisiko. Da allerdings alle Gruppen mit der Wetterlage zu kämpfen hatten, blieb es trotz Fehler beim Wettbewerb und Staffellauf spannend. Viele Eltern und auch Marcus Krahn als Ortsbrandmeister feuerte das Team kräftig an. Am Ende platzierten sich die Bienenbütteler auf einen hervorragenden fünften und siebten Tabellenplatz. Ein Ticket zum Bezirkswettbewerb konnte allerdings leider nicht ergattert werden. „Ihr könnt stolz auf euch sein. Wir als Betreuer sind es auf jeden Fall, denn das ist eine Leistung, die sich sehen lassen kann“, so Eike Simon.
Auch das gemeinschaftliche Miteinander kam nicht zu kurz. Ging es doch für 11 Jugendliche und 6 Betreuer eine Woche in den Sommerferien zur Partnerfeuerwehr nach Mistelbach in Niederösterreich. Anlass war das 50-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr Mistelbach und der 50-jährigen Freundschaft zwischen den beiden Feuerwehren.
Zusammen mit den Jugendlichen aus Mistelbach und einer weiteren Jugendfeuerwehr aus Neumarkt in der Oberpfalz verbrachten sie an 8 Tagen in einem gemeinsames Zeltlager. Ein paar Tage später kamen noch weitere Jugendfeuerwehren aus dem Bezirk Mistelbach dazu. Das Programm war wie immer bunt gemischt. Neben den Jubiläumsfeierlichkeiten ging es u.a. zum Wandern sowie auf die Sommerrodelbahn nach St. Corona, ins nahegelegene Mistelbacher Freibad, und ein Tag in Wien mit Prater und Technikmuseum durfte ebenfalls nicht fehlen. Es wurden wieder neue Freundschaften geschlossen und der Abschied viel am Ende nicht leicht.
„Ich hatte das Glück, diese Freundschaft 10 Jahre als Jugendfeuerwehrwart zu begleiten und kann euch nur ans Herz legen, Interesse am internationalen Austausch zu zeigen. Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig zu zeigen, dass man auch international sich für die gleiche Sache einsetzt, und zusammenhält, getreu dem Motto der Stiftung „Frieden durch Freundschaft“, so Eike in seinem ausführlichen Bericht.
Das Team der Jugendfeuerwehr traf sich 2024 insgesamt an 46 Tagen, plus 8 Tage Zeltlager. An 463 Stunden war das sechsköpfige Betreuerteam u.a. für Verwaltungsaufgaben, Sitzungen und Fortbildung auf Orts-, Gemeinde- und Kreisebene Unterwegs. In Summe kamen so über 5000 Stunden (!) geleistete ehrenamtliche Jugendarbeit zusammen.
Am Ende des Jahresberichts wurde es noch einmal emotional. Zum Schluss bedankte sich Eike bei all seinen Weggefährten die ihn über die 11 Jahre, und drüber hinaus, begleitet haben. „Das ich hier nach 11 Jahren noch als Jugendfeuerwehrwart stehe, ist aber nicht allein mein Verdienst. Der Dank gilt euch allen, aber auch ein paar bestimmten Personen wie meiner Familie, meinen engsten Freunden, sowie aus der Feuerwehr allen ehemaligen Betreuern und insbesondere dem Betreuerteam aus dem letzten Jahr Nils, Soeren, Tim, Lina, Andre, Lars, sowie Marcus als Ortsbrandmeister, alle als Freund und Begleiter der letzten Jahre“.
„Vielen Dank für euren unermüdlichen Einsatz. Auch privat haben wir schon viel gemeinsam erlebt und ihr habt immer ein offenes Ohr für einen. Vielen Dank, dass es euch gibt.“
Auch Andre Michalek, der Eike Simon 9 Jahre in seiner Position unterstützte, verabschiedete sich sichtlich gerührt als stellvertretender Jugendfeuerwehrwart. Denn auch er stand für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Michalek bedankte sich bei den Jugendlichen, wünschte den Nachfolgern alles Gute für die Zukunft und hoffte für Simon immer eine große Unterstützung gewesen zu sein.
Die große Dankbarkeit war auch im „Pilo-Franke-Saal“ spürbar, sodass die Jugendlichen, die Eltern und das Team Ortsbrandmeister jeweils noch Präsente an das ausscheidende Jugendwarte-Team überreichten. Auch das neu aufgestellte Betreuerteam wollte sich nochmal für die Zusammenarbeit bedanken und lud die beiden kurz um zum gemeinsamen Bowling ein.
Nach all den schönen Worten musste noch ein neues Betreuerteam gewählt werden.
Als Jugendfeuerwehrwart stand Nils Bohrs zur Verfügung, als Stellvertreter Lina Linde und Soeren Scheele. Alle Kandidaten wurden einstimmig für drei Jahre von den Jugendlichen in ihr neues Amt gewählt. Herzlichen Glückwunsch an das neue Team!