Dienstag, 24.07.2001 Erstes Training in Finnland absolviert!

Die Wettkämpfer der Freiwilligen Feuerwehr Bienenbüttel haben ihr erstes offizielles Training bei den Europameisterschaften in Kuopio /Finnland absolviert. Erst hier können die beiden Mannschaften feststellen, wo sie leistungsmäßig im internationalen Vergleich liegen. Auf neun Wettkampfbahnen starten rund 160 Gruppen aus 25 Nationen im Minutentakt.Die Anspannung ist den Bienenbüttlern anzusehen. Neues Wettkampfgerät, Wettkampfrichter aus Luxemburg, Italien, Frankreich, Slovenien und Österreich stehen auf der Bahn. Deutsche Wettkampfrichter sind bei den Starts der eigenen Gruppen außen vor.

Der Einsatzbefehl kommt in finnischer Sprache. Die Bienenbüttler haben die Sätze auswendig gelernt, um auf die Sekunde genau zu starten. DieTeam-Damen Bienenbuettel Frauengruppe geht an den Start. Der Pfiff ertönt und die Gruppe sprengt auseinander. Nach rund 51 Sekunden ist alles vorbei. Fazit: Nicht optimal gelaufen. Das Gerät ist zu ungewohnt und die Eigenschaften können noch nicht richtig eingeschätzt werden. Ernste Gesichter bei den Frauen. Auf der Zuschauertribüne wurde die Zeit mitgestoppt. Viele Konkurrenten atmen auf. „Die Bienenbüttler Übung war nicht gut“; so eine Slovenin in gebrochenem Deutsch.

Auf der Bahn beginnt der zweite Einsatzbefehl. Diese Übung dauert nur 47 Sekunden. Besser! Erleichterung bei der Frauenmannschaft und Erstaunen bei der Konkurrenz. Aber für eine Medaille reicht das noch nicht.

Bei der Herrenmannschaft läuft das Training besser. Sie haben kaum Schwierigkeiten mit dem Wettkampfgerät und legen mit 44 Sekunden eine gute Trainingszeit hin.

Die anschließende Manöverkritik ergibt: Durch zusätzliches Training, soll die Nervosität abgebaut werden.

Eine Trainingsmöglichkeit gibt es noch, bevor es am Freitag zum entscheidenden Start um Europameisterschaften geht.

23.07.2001, Erstes offizielles Training der Wettkampfgruppen

Kuopio. Ein Teil der deutschen Wettkampfgruppen hat das erste offizielle Training in der Kategorie Internationale FeuerwehrsportwettkämpfeTeam-Herren Bienenbuettel Löschangriff abgeschlossen. Die Trainingszeiten lagen knapp unter den gewünschten Ergebnissen, was offenbar am ungewohnten Übungsgerät lag. „Wenn es auf jede Bewegung, jeden Handgriff ankommt, dann ist die Eigenschaft, zum Beispiel der Saugschläuche, schon entscheidend,“ so Gisela Neuholz, Trainerin und Wettkämpferin der Frauengruppe aus der FF Bienenbüttel/Niedersachsen.

Heute hatten viele Wettkämpfer die Möglichkeit, sich erstmals dem internationalen Vergleich zu stellen. Am Rande der Wettkampfarena klickten überall Stoppuhren um die „Konkurrenz“ sekundengenau festzuhalten.

Die Chancen für goldene Platzierungen der deutschen Mannschaften sind gut. Trotzdem wagen auch routinierte Wettkämpfer keine Prognosen. Die Tagesform, das Wetter und - wie es ein Wettkämpfer ausdrückte -die Chemie in der Gruppe, sind entscheidend.

Das die Chemie zwischen den Nationalitäten stimmt, bewiesen großartige Begrüßungszeremonien. Obdeutsche Feuerwehrleute Franzosen oder Kroaten begrüßten, oder Wettkampfrichter aus Polen freundschaftlich Wettkämpfer aus Luxemburg umarmten. Für den Betrachter schien es, als ob die europäische Feuerwehren neben Sportgeist auch die Herzlichkeit im Reisegepäck haben.

Auch die Stimmung im deutschen Team ist gut und das ist die halbe Miete, davon ist Mannschaftskapitän Helmut Schneider überzeugt. Kleine Unzulänglichkeiten, wie zu wenig Duschen und der fehlende Fahrdienst, wurden bereits improvisiert oder zusätzlich organisiert. Die Feuerwehrolympiade ist eine Veranstaltung der Superlative, da sind kleine Mängel vorprogrammiert. Die finnischen Gastgeber, mit ihrer freundlichen und aufgeschlossenen Art machen diese Probleme schnell wett.

Donnerstag, 26.07.2001 Team Germany eine tolle Gemeinschaft

Es ist schon ein großartiger und vor allem seltener Anblick, die gesamte Deutsche Feuerwehr-Nationalmannschaft auf einem Fleck zu sehen. RundTeam Deutschland 300 Wettkämpfer und Gäste trafen sich zum Deutschen Abend. Bei sommerlichen Temperaturen und Abendsonne begrüßte Helmut Schneider, Mannschaftskapitän, das gesamte Deutsche Team. Ganz besonders begrüßte er Athi Kärki, den finnischen Projektleiter der CTIF- Veranstaltung. Schneider stimmte die Mannschaft auf die bevorstehenden Europameisterschaften ein: „Wir wünschen uns einen fairen Wettkampf und natürlich die besten Plätze für die Deutsche Mannschaft. Ihr seid topfit und werdet Erfolg haben!“ Die gesamte Deutsche Delegation, darunter DFV-Präsident Gerald Schäuble, Vizepräsident Ralf Ackermann, Mitglieder des DFV-Präsidiums, die Führungsriege der Jugendfeuerwehr und natürlich die Wettkämpfer hatten dem nichts hinzuzufügen. Die Anspannung der vergangenen Tage war nicht mehr spürbar. Im Gegenteil, die Stimmung war gelöst und fröhlich. Einheitliches Outfit, großartige Beteiligung und die Tatsache, dass sich alle Wettkämpfer gut eingelebt haben, sorgte für ein ganz besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl. „Die Mannschaft hat verinnerlicht, dass sie für Deutschland startet, das ist deutlich zu spüren,“ war Ralf Ackermann überzeugt. Der Abend wurde auch zum Fotoschooting genutzt. Mit einer berechtigten Portion Stolz posierten viele Gruppen vor Pressefotografen und Schlachtenbummlern. Es gab keine großen offiziellen Reden, die Mannschaft stand im Mittelpunkt. „Eine gelungene Veranstaltung, mit besonderem Flair“, bestätigte Athi Kärki dem Deutschen Team.

Bis spät in den Abend wurde gefachsimpelt und die Trainingsergebnisse der Konkurrenz unter die Lupe genommen. Es gibt in diesen Tagen für die Mannschaft nur ein Thema: Training, Wettkampf, Ergebnisse!!

Kuopio, Mittwochabend. Menschenmassen strömen zum Stadion: Zuschauer und uniformierte Feuerwehrleute aus knapp 30 Nationen,WM-Kuopio 01 Fahnenträger Musiker, herausgeputzte Jugendfeuerwehrleute. Kurz vor dem Stadion dann die Einweiser. Die Masse scheint sich wie durch Geisterhand zu trennen. Jede Nation hat außerhalb des Stadions ihren Standort zugewiesen bekommen. Rund 3000 Teilnehmer werden in wenigen Minuten das vollbesetzte Stadion betreten, das muß die Organisation schon perfekt sein. Pünktlich um 20 Uhr, das Zeichen zum Einmarsch. Von zwei Seiten marschieren die Nationen in Fünferreihen von Marschmusik begleitet ins Stadion. Es dauert eine Zeit, bis alle Nationen ihren Platz eingenommen haben. Die Musik wechselt. Plötzlich ertönt flotte Popmusik über die Stadionlautsprecher und von zwei Seiten laufen die Jugendfeuerwehren aller Nationen ein. Sie schwingen ihre Mützen, winken und laufen zu ihrem Platz. Das Publikum ist begeistert und applaudiert kräftig. Mit diesem lockeren Auftritt haben die Jugendfeuerwehren eine Riesenportion Fröhlichkeit ins Stadion gebracht.

Mit einer dreisprachigen Ansprache eröffnet Colonel Francois Maurer, Präsident des CTIF, die 12. Internationalen Feuerwehrwettkämpfe und die 13. internationalen Jugendfeuerwehrwettbewerbe.

Nach der Hymne des CTIF werden alle Teilnehmer mit dem Olympischen Eid zur Fairness verpflichtet.

Dann kommt für zwei finnische Jugendfeuerwehrleute der große Augenblick. Sie dürfen das Olympische Feuer auf entzünden. Ein schöner Augenblick für die Zuschauer aber auch für die Teilnehmer. Endlich beginnen die Wettkämpfe auf die sie seit Jahren hingearbeitet haben.

Nach dem Ausmarsch ist jedem Wettkämpfer klar: Morgen wird es ernst. Die Menschenmassen lösen sich auf, viele Wettkämpfe gehen in ihre Quartiere, denn für einige ist Donnerstag bereits Wettkampf:

28.07.2001, Riesenerfolg für die Deutsche Mannschaft

Im Medaillenspiegel ganz oben.

Zehn Goldmedaillen im traditionellen Löschangriff, die Jugendfeuerwehr so erfolgreich wie noch nie und bei den Sportwettkämpfen eineWM-Kuopio 02 Goldmedaille für die Frauen aus Muldental, drei Silbermedaillen und vier Bronzemedaillen – ein tolles Ergebnis.„Ich bin stolz auf Euch, auf unser deutsches Team“, so Ralf Ackermann, Vizepräsident des DFV zu seiner Mannschaft.

Mit einer feierlichen Siegerverkündung sind die 12. Internationalen Feuerwehrwettkämpfe und die 13. internationalen Jugendwettbewerbe zu Ende gegangen.

Tausende Menschen im Stadion, das bunte Bild der Nationen, feierliche Stimmung, so präsentierte sich die Abschlussveranstaltung der Feuerwehrolympiade im finnischen Kuopio. Es war eine gelungene Siegerverkündung mit Stil, die alle Zuschauer begeisterte. Für viele Wettkämpfer ist dieser Moment sehr bewegend: Sie sind stolz auf ihre Leistungen, freuen sich über gute Placierungen und über hervorragende Goldmedaillen-Plätze. Die Feuerwehrolympiade ist ein absolutes Highlight in ihrer Feuerwehrkarriere.

Es gibt aber auch die andere Seite: Enttäuschung darüber, das gesteckte Ziel nicht erreicht zu haben, die Tatsache, dass es wieder vier Jahre dauern wird bis zur nächsten Chance. Eine Abschlussveranstaltung, wie bei dieser 12. Feuerwehrolympiade in Kuopio, sorgt dann für die nötige Motivation. „Wir treten wieder an, es ist zwar ein harter Weg, aber wir haben ein Ziel vor Augen. - Hier zu stehen, so etwas möchte ich noch einmal miterleben.“, sagt ein begeisterter deutscher Feuerwehrmann. „Miterleben“ ist hier wohl auch der richtige Ausdruck. Alle Nationen haben in Kuopio internationale Kameradschaft gelebt. Feuerwehrleute unterschiedlicher Nationalitäten trafen sich nach Jahren wieder. Ein Beispiel: Die Frauenmannschaften aus Bienenbüttel/ Deutschland und Castel Sucurak/Jugoslawien begrüßten sich herzlich beim Training vor den Augen irritierter und amüsierter Wettkampfrichter. Eine Geste die Bände spricht und alle Augenblicke zu beobachten war. „Wenn Kameradschaft und Feuerwehr während einer internationalen Begegnung so verstanden werden, ist und sollte dies Motivation für viele deutsche Mannschaften sein, sich für diesen Wettkampf zu begeistern“, davon ist Hans-Heinrich Ullman, Bundeswettkampfleiter, überzeugt.

Die Deutsche Mannschaft war im traditionellen Feuerwehrwettkampf, mit zehn Goldmedaillen, die erfolgreichste Nation. „Wir sind jetzt zum Erfolg verpflichtet und hoffen auf noch mehr Engagement für diesen Wettkampf bei unseren Feuerwehren, damit Deutschland sich auch künftig als starke Nation im internationalen Vergleich präsentieren kann“, so Ralf Ackermann, Vizepräsident des DFV. Ackermann hat es sich nicht nehmen lassen, die deutschen Wettkampfgruppen auf der Bahn zu begrüßen. Er wünschte ihnen Glück und viel Erfolg. Für die Wettkämpfer war dies mehr als nur eine freundliche Geste. Minuten vor dem Start tat es ihnen einfach gut.

Die Feuerwehrolympiade ist zu Ende. Spätestens morgen reisen alle Gruppen ab. Die Stadt Kuopio wird wieder in ihren üblichen Alltag entlassen. Europaweit werden die Wettkämpfer in ihre Städte und Dörfer zurückkehren und von den größten internationalen Feuerwehrwettbewerben berichten. Das Feuerwehr grenzenlos ist, hat diese Veranstaltung bewiesen, das die deutsche Mannschaft erfolgreich ist ebenfalls. Wir sollten uns alle wiedersehen - auf der nächsten Feuerwehrolympiade in Varazdin/ Kroatien!

Herzlichen Glückwunsch allen deutschen Mannschaften

Montag, 13.08.2001 Bewegende Olympiafeier

Bienenbüttel. Die Olympiafeier der Freiwilligen Feuerwehr Bienenbüttel war ein voller Erfolg. Mit einem Videofilm, Fotowänden und einer anschaulichen Begrüßungsrede vom Ortsbrandmeister Klaus Georg Franke, wurden mehr als 120 Gäste gleich in den Bann der Feuerwehrolympiade gezogen. Den Wettkämpfern ging es nicht anders: " Mir läuft schon wieder die Gänsehaut über den Rücken, wenn ich diese Bilder sehe", so Kerstin Wellner, Wettkämpferin in der Frauengruppe. Die Gesichter hingen am Bildschirm. Fachsimpeln der Teilnehmer und Erstaunen bei den Gästen. So großartig hatten sie sich das Feuerwehrspektakel in Kuopio/Finnland offenbar nicht vorgestellt. Kreisbrandmeister Hans-Jürgen Hildebrand würdigte die Bienenbütteler Feuerwehr mit den Worten: " Herzliche Glückwunsch zu dieser Leistung! Ich bin stolz ein Feuerwehrmann zu sein und dass ist gut so!" Auch Klaus Peper, stellvertretender Bürgermeister, drückte seine Freude über die zwei Goldmedaillen deutlich aus: "Die Feuerwehr Bienenbüttel hat mit diesem Erfolg nach langer Zeit wieder ein Wirgefühl für unseren Ort erzeugt. Viele Menschen identifizieren sich mit euren Goldmedaillen."

Diese Sätze taten den Feuerwehrleuten offenbar gut: "Ich hätte nie gedacht, dass unser Ort den Erfolg so mitträgt," so ein Wettkämpfer der Herrengruppe.

Ein bißchen Wehmut war dieser Feier anzumerken. Nicht nur das man jetzt wieder vier Jahre trainieren muß, um sich eventuell für die nächste Olympiade in Kroatien 2005 zu qualifizieren, für vier Wettkämpferinnen war dies auch die letzte Europameisterschaft. Gisela Neuholz, Barbara Meyer, Verena Wöhling und Loni Franke werden mit diesem Feuerwehrsport aufhören. "Nach sechs Olympiaden in Folge sind wir auf dem Höhepunkt unserer Leistungen angekommen, dass ist der richtige Zeitpunkt um aufzuhören," gibt Gisela Neuholz bekannt. Sie ist seit 24 Jahren Wettkämpferin und Trainerin der Frauengruppe. Ortsbrandmeister Franke rief seinen Gästen "Wir möchten mit dem internationalen Wettkampf weitermachen und versuchen unsere Region auch künftig europaweit gut zu vertreten. Es ist jeder zum Mitmachen eingeladen!"

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