Einsatztelegramm

20. Januar 2003

Unfallursache:

Vermutlich hat der Pilot versucht, die Brücke zu unterfliegen, was nach dem Luftfahrtgesetz streng verboten ist.
Nach Ermittlungen der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen hat er vermutlich dabei mit den Kufen die Eisschollen berührt, ist ins Trudeln geraten, hat sich überschlagen und ist in den eisigen ESK gestürzt. Der Rettungsassistent und der Pilot konnten sich über die Eisschollen , halb schwimmend, halb krabbelnd - laut Augenzeugen an das Ufer bewegen.
Der Notarzt wurde erst nach rund fünf Stunden tot geborgen. Taucher stellten fest, dass er mit seiner Kleidung offenbar an dem Sitz bzw. am Sicherheitsgurt hängen geblieben ist und sich somit nicht befreien konnte.

Dem Pilot wird von der Staatsanwaltschaft Lüneburg fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung sowie Verstoß gegen das Fluggesetz vorgeworfen.

Einsatzkräfte vor Ort:

Insgesamt waren 250 Einsatzkräfte und Helfer , Fachleute und Behördenvertreter vor Ort.

Vorgehensweise:

Weiter im Einsatz

Erst gegen 20 Uhr erfolgte die Verladung des Hubschraubers auf einen Tieflader. Zu weiteren Untersuchungen wird er sofort zum BGS Standort nach Hainberg gefahren.

Technische Daten zum Hubschrauber

BO 105 Baujahr 91, 3000 Flugstunden,

Pilot hatte ca., 3000 Flugstunden , 2500 davon auf vergleichbarer Maschine,

Bei dieser BO 105 handelt sich nicht um das verunfallte Luftfahrzeug, das damals auf der B4 verunglückt ist. Nie zuvor gab es einen Unfall mit einem Hubschrauber der Bauart der B 105.

Medienvertreter

Rund 30 Kamerateams und Medienvertreter waren vor Ort. In guter Zusammenarbeit mit der Polizei organisierte die Feuerwehr zwei Pressekonferenzen und gab zwei Pressemitteilungen heraus. Hier bewährte sich eindeutig der neuen Einsatzleitwagen der FF Bienenbüttel, ausgestattet mit Drucker und Laptop und der dazugehörigen Energieversorgung.

Fazit von Klaus-Georg Franke, Ortsbrandmeister Bienenbüttel:

Es ist deprimierend, wenn man lange nach dem verunfallten Hubschrauber suchen muss und gleichzeitig weiß, dass jede Hilfe zu spät kommen wird. Man wünscht sich dann optimale technische Ausstattung, obwohl bei Eisgang, trüben kalten Wasser auch der Einsatz von Higtech-Geräten kaum nützt.
Der Einsatz lief im allgemeinen zufriedenstellend ab. Eine Nachbesprechung wird es auf jeden Fall für unsere Feuerwehr geben und ich rege an, dass sich alle verantwortlichen Führungskräfte zu einem Kritikgespräch treffen sollten, damit wir beim nächsten Einsatz noch besser vorbereitet sind!

Einsatzende gegen 20.30 Uhr