FF Bienenbüttel - 120. Geburtstag mit internationalem Flair.

Am Montagnachmittag - der Tag danach:
Ein großes Fest ist geschafft. Geschafft sind auch die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Bienenbüttel. Mit müden Augen kommen sie in Arbeitsklamotten zur Ilmenauhalle um die Reste der Veranstaltung zu beseitigen . Ein kurzes HALLO, na wie geht’s? und schon geht es an die Arbeit. Man hat das Gefühl. sie wollen möglichst schnell fertig werden und dann ins Bett gehen.

Aber es kommt anders: Kaum stehen sie in der Ilmenauhalle mit Besen und Müllsäcken in der Hand, wird das ganze Fest im Schnelldurchlauf

Am Freitagmorgen
trafen die ersten Teilnehmer ein. Die Gruppe Mistelbach aus Österreich stand um 9 Uhr mit Frühstückshunger vor der Tür. Also spontanes Frühstück herrichten. Kein Problem. Danach kamen dann die Belgier und diverse Deutsche Gruppen. Ab Mittag ging es dann Schlag auf Schlag. Die Zentrale in der Ilmenauhalle unter Leitung von Barbara Meyer und Carsten Buhr glich teilweise einem Taubenschlag. Anmeldeunterlagen wurden verteilt, Quartiere zugewiesen, Fahrdienste organisiert, "Stadtpläne" von Bienenbüttel verteilt und jede Menge Fragen beantwortet. In der Küche bereiteten die Damen vom DRK das Abendessen vor.

Um 19 Uhr sollte der Kommers beginnen. Die Ilmenauhalle füllte sich mit Feuerwehrleuten, Ehrengästen, Wettkampfteilnehmern und Zuschauern. Längst nicht alle Gruppen waren schon angereist. Mit rund drei Stunden Verspätung trafen z.B. die Franzosen ein. Sie wurden fast ausschließlich in Edendorf untergebracht. Um es gleich vorweg zu nehmen. Hier hat die Völkerverständigung gut geklappt. Die Verabschiedung am Sonntag dauerte rund zwei Stunden. Offenbar fiel den Franzosen aus Guewenheim und Reiningue der Abschied so schwer.

Zurück zum Kommers. Ortsbrandmeister Klaus-Georg Franke begrüßte die internationalen Gäste mir dem Leitspruch "Geben ist seliger denn nehmen"....... Friedrich Thiele spannte in seiner Festrede einen Bogen von der Vergangenheit zur Gegenwart. Besonders die Historie wurde eingehend beschrieben und der Ursprung des Feuerwehrwesens den Zuhörern deutlich gemacht. Neben Gerald Schäuble, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes ( DFV), gratulierten auch Vertreter aus Vereinen und Verbänden der Bienenbüttler Feuerwehr zum 120ten Geburtstag. Bürgermeister Dieter Holzenkämpfer machte deutlich, das zwischen dem freiwilligen Eintritt und Austritt in die Feuerwehr doch enorme Pflichten liegen. Pausenlos unbezahlt rufbereit zu sein, ist einen besonders großer Dienst an die Gemeinschaft.

Nach den Festereden ging der Kommers in einen lustigen Begrüßungsabend über. Mittlerweile waren weitere 200 Teilnehmer aus Holland, Polen, Dänemark und Deutschland in Bienenbüttel eingetroffen.

In der Zentrale wurde es hektisch. Reichen die Quartiere? Einige Wettkampfgruppen erschienen mit mehr Leuten als angemeldet waren. Aber kein Problem : Die Quartiermeister Hannelore Basse und Gerd Bormann hatten die Situation im Griff.

Auf dem Saal führte derweil Hans-Jürgen Franke durch das Programm. Die Big Band Bad Bevensen spielte Jazz-Rhythmen, die Bühne legte eine gekonnten Auftritt hin, die antiquierte Asendorfer Oldiegruppe begeisterte durch ihren dynamischen Vortrag und "die Glocken von Rom" alias Freiwillige Feuerwehr Rieste sorgten für gute Unterhaltung und Spaß.

.Der Begrüßungsabend war gerade zuende, als die Mannschaften aus Luxemburg gegen 4 Uhr morgens eintrafen. Sie wurden schnell auf ihre Quartiere in Beverbeck, Eitzen und Rieste aufgeteilt.

Am Samstagmorgen gegen 9 Uhr waren sie schon wieder zum Frühstück in der Ilmenauhalle und eine Stunde später auf dem Wettkampfplatz in Bad Bevensen - nicht nur die Helfer hatten Stress, nein auch die Teilnehmern mussten ihre Zeitvorgaben einhalten.

Leistungen auf hohem Niveau

Der Samstag stand ganz im Zeichen des Wettkampfes. Wettbewerbsleiter Hans-Heinrich Ullmann, Asendorf und Klaus-Georg Franke, ließen die Gruppen auf sechs Bahnen starten. Den Wettbewerbsplatz hierfür hatten federführend Thomas Wöhling, Werner Hagemann und Fiete Meyer hergerichtet. Sämtliches Wettkampfgerät war überprüft und in Stellung gebracht, die Staffellaufbahn exakt abgemessen.

104 Starts erfolgten in verschiedenen Kategorien. Es ging schließlich um das Bundesleistungsabzeichen in Silber und Bronze, sowie um den Deutschlandpokal. Das Leistungsniveau war hoch, die Anforderungen an

die Wettkämpfer ebenso.

Parallel zu den Wettkämpfen lief noch eine Tagung des Bundespresseteams des DFV in Bienenbüttel. Neun Journalisten aus Deutschland berieten über die Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehren und richteten ihren Focus dabei auf das erst vor wenigen Tagenverebbte Elbehochwasser.

Gegen Abend fand eine Empfang, ausgerichtet von der Samtgemeinde Bevensen, in der Europäischen Akademie in Medingen für alle Wettkampfrichter aus ganz Deutschland statt.

Am Samstagabend lud die Feuerwehr Bienenbüttel dann zum großen Festball ein, der ein voller Erfolg war. Mit Showeinlagen wie "Singende Mülltonnen, Stepptanz und einem elfenähnlichen Männerballett und toller Lifemusik, ließ es sich in und vor der Ilmenauhalle mit Superstimmung feiern. Sie hatten auch allen Grund. Die Anspannung war vorüber, die Leistungen erbracht, die Sieger ermittelt.

Auch die Feuerwehr Bienenbüttel war froh, diesen Tag überstanden zu haben. Doch der folgende Sonntag sollte auch ein Höhepunkt werden.

Mit dem Sternmarsch und Ministerpräsident den Rathausplatz eingeweiht

Mit einem wohlorganisierten Sternmarsch unter der Leitung von Christian Hinrichs begann ein Spektakel, was für Bienenbüttel bisher einmalig war. Auch wenn schon rund 200 Wettkämpfer am frühen Morgen - wegen der langen Heimreise abgereist waren, bot sich den Zuschauern auf dem Marktplatz in Bienenbüttel ein imposantes Bild. Begleitet von Musikzügen trafen verschiedene Marschblöcke vor dem Rathhaus ein.(Im Rathaus fand derweil ein Empfang für Ehrengäste aus Politik und Feuerwehr statt. )

Die Jugendfeuerwehr trug auf Schildern die Namen der Länder - damit das Publikum orientiert war. Hunderte von Bürgern verfolgten diesen Programmpunkt.

Pastor Bade aus Bienenbüttel und Pastor Hoogen aus Wichmannsburg eröffneten diesen Part mit einem Feldgottesdienst. Es war schon beeiendruckend , wie zum Schluss das "Vater unser" in sieben Sprachen über den Platz hallte. Auch das ist Völkerverständigung und symbolisiert das Motto der internationalen Feuerwehrbegegnung "Frieden durch Freundschaft"

Alle warteten gespannt auf die Siegerehrung. Nicht nur wegen der

Platzierungen , sondern auch auf Sigmar Gabriel, dem niedersächsischen Ministerpräsident und Schirmherren . Mit kurzer Verspätung traf dieser auf dem Marktplatz ein. Bürgermeister Holzenkämpfer begrüßte ihn und führte ihn direkt zum Rednerpult. Bienenbüttel fühlte sich geehrt über den Besuch des Landesvaters.

Nun zu den Siegern:

Den Deutschlandpokal erhielten die Gruppen Langenbach, aus dem Westerwald, Eichen aus Hessen und die Frauengruppe Steinau Marjoß aus Hessen. Die Gastgeber Bienenbüttel belegten einen zweiten...... Platz.

Nach der Siegerverkündung leitete Christian Hinrichs den Festumzug durch den Ort Richtung Ilmenauhalle. Ministerpräsident Gabriel reihte sich neben Gerald Schäuble, Präsident des DFV, Hans Graulich Präsident des nieders. Landesfeuerwehrverbandes , Bürgermeister Holzenkämpfer, Ortsbrandmeister Klaus-Georg Franke und Vertretern aus Rat und Verwaltung wie selbstverständlich ein.

Ein bunter Gruß in die Welt

Auf dem Ilmenauhallenvorplatz waren in der Zwischenzweit schon 1000 Luftballone aufgeblasen und mit Kärtchen "Einem Friedensgruß in die Welt" vorbereitet worden. Der Feuerwehroldtimer aus Altenmedingen diente als Podest, von dem aus der Ministerpräsident umrahmt von Kindern das Startzeihen für den Friedensgruß in die Welt gab. Ein herrlicher Anblick für alle Anwesenden. Bunte Lustballone stiegen in den blauen Himmel, gelöste Stimmung. Es war ein kurzer aber verbindender Moment, der die Menschen für Sekunden innehalten und gen Himmel gucken lies . Es war ein schöner Moment!

Das Fest ging weiter: Die Ortsfeuerwehren unter Leitung von Uwe Radel, Bruno Gelhaar und Ottfried Hinrichs führten die Leistungswettbewerbe der Feuerwehren vor. Als Kreismeister führte die JF Edendorf unter Leitung von Inge Schmidt den Bundeswettkampf vor. Die Kameraden aus der FF Rosche Prielip zeigten in historischen Uniformen wie eine Handdruckspritze funktioniert - das Publikum war begeistert.

Florian ZUSA - das Feuerwehrmagazin von Radio ZUSA, sendete life aus der Ilmenauhalle und zog eine erste Bilanz.

Als krönender Abschluss erfolgte die Verlosung von drei Heißluftballonfahrten. Bürgermeister Dieter Holzenkämpfer zog die Gewinner.Birgit Dittrich, Annette Zaiser und ein Feuerwehrkamerad aus dem Süddeutschen, der gerade auf der Durchreise war konnten am selben Abenden gegen 18 Uhr noch "in die Luft gehen". und landeten später in Hanstedt II

Endgültig klang das Fest am Sonntagabend gegen 22 Uhr aus. Trotz Müdigkeit an diesem Abend sagte ein Tourist, der eigentlich wegen der Heideblüte in Bienenbüttel ist: "So ein Fest habe ich noch nie erlebt. Machen Sie das nächstes Jahr wieder?"

DANKE!!!!

Die Organisation lag in der Hauptsache bei Klaus-Georg Franke, aber ohne funktionierende Crew wäre dieses Fest nicht möglich gewesen. Viele Helfer haben mehr als ihre Pflicht getan, andere eher Dienst nach Vorschrift.

Bei einer Veranstaltung, die mehr als 200 Helfer benötigt, wohl normal.

Stellvertretend für viele andere möchten wir uns ganz herzlich bedanken bei

Hoffentlich haben wir niemanden vergessen.. Das ist bei derartigen Aufzählungen natürlich immer sehr gefährlich und kann für Unmut sorgen - was ausdrücklich nicht beabsichtigt ist

Wir hoffen hier auf Verständnis, dass nicht alle Helfer genannt werden können oft war es auch spontane Hilfe, die nicht namentlich registriert wurde. Nochmals ein herzliches Dankeschön an Bienenbüttel. Bei soviel Zusammenarbeit kann auch die 1000Jahrfeier UNSERES Ortes Bienenbüttel kein Problem werden.

Der Ort hat sich sehr gut präsentiert und darauf können alle Bewohner stolz sein.

DANKE!

Im Namen der Freiwilligen Feuerwehr Bienenbüttel

Klaus-Georg Franke, Ortsbramdmeister

Conni Basse, stellv.

Ortsbrandmeisterin