Bienenbüttel will Gefühl der Sicherheit in Vereinen

Bienenbüttel. Mit dem neuen Jahr sind die Vereine und Verbände der Einheitsgemeinde Bienenbüttel ermutigt, für Betreuer von Jugendlichen ein erweitertes Führungszeugnis zu beantragen. Neben der Feuerwehr soll auch in anderen Vereinen – wie im Jugendsport – ein Führungszeugnis der Betreuer für ein Sicherheitsgefühl sorgen. Die Kosten übernimmt die Gemeinde. Das soll Sicherheit geben gegen die Befürchtung, dass Jugendliche sexuell belästigt werden könnten. Den Aufwand dafür wird die Gemeinde Bienenbüttel erstatten.

 

Den Beschluss dazu hat die Gemeinde Bienenbüttel Ende des vergangenen Jahres besprochen und letztlich mit der Verabschiedung des Haushaltes auf den Weg gebracht. Die Idee dazu entstammt keinem aktuellen Fall: Belästigungen habe es nicht gegeben. Die Maßnahme ist eine reine Vorsorge, betonen die Fraktionen im Gemeinderat und der Bürgermeister. Im Feuerschutzausschuss wurde sie besprochen, Ratsherr Stefan Waltje hatte die Regelung angeregt. Im Gespräch ist sie bereits seit August im Verwaltungsausschuss gewesen – zunächst in Bezug auf die Jugendbetreuer in der Feuerwehr. Das Einholen von erweiterten Führungszeugnissen soll nun auch den anderen Vereinen in der Einheitsgemeinde vorgeschlagen werden.

„Uns ist es wichtig, dass Eltern ein Stückweit sicherer sein können“, sagt dazu Verwaltungschef Dr. Merlin Franke. Die Kosten für das Beantragen des Führungszeugnisses, die die Gemeinde übernehmen würde, seien nicht allzu hoch. Mit 20 Euro pro Person rechnet Franke.

Michael Skeisgerski, der Vorsitzende des TSV Bienenbüttel, steht dieser Bitte an die Vereine offen gegenüber. „Das kann man nur unterstützen“, sagt er. „Es ist das, was wir tun können, um so gut wie möglich sicherzustellen, dass man ohne Angst Sport treiben kann“. Etwa 60 bis 70 Personen im TSV seien davon betroffen, sie sollen nun nach Möglichkeit ein solches Führungszeugnis beantragen. Aber, so Skeisgerski: „Uns ist völlig bewusst, dass ein Führungszeugnis keine Garantie ist für ein immer vorbildliches Verhalten.“

Auf das Einholen der Führungszeugnisse eingestellt ist bereits die Feuerwehr, die die Führungszeugnisse verlangt. Schon die Führungszeugnisse in der Wehr werden von der Gemeinde finanziert – als Träger der kommunalen Feuerwehr. Ein Teil der Zeugnisse sei bereits abgedeckt damit, dass die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst eingestellt sind und demnach ein Führungszeugnis haben.

„Wir haben bisher keinen Grund gehabt, uns Sorgen zu machen“, sagt der Gemeindebrandmeister Manfred Zaiser“, es gab weder Auffälligkeiten noch tatsächliche Tatbestände von sexuellem Missbrauch. „Aber es hat eine Signalwirkung. Wir wollen Sicherheit vermitteln, soweit wir es können“, meint er.

Von Kai Hasse (AZ-Online)